Devolo Home Control

Home Automation ist gerade ein großer Trend. Stell dir vor, du könntest im Winter auf dem Weg von der Arbeit nach Hause bereits die Heizung hochregeln. Schon eine ziemlich großartige Sache, wenn man am Smartphone alles steuern kann. Eben auch unterwegs. Devolo bietet mit Home Control eine Lösung auf Z-Wave Basis an. Dies ist ein Funkstandard, der explizit für die Heimautomatisierung konzipiert wurde.

Ein Testpaket mit mehreren Modulen und dem Startpaket wurde mir von Devolo zur Verfügung gestellt. Wirklich testen konnte ich dabei nur einige Module, da z.B. Heizkörperthermostate in wärmeren Jahreszeiten nicht sinnvoll einzusetzen sind.

Devolo Home Control

Was kann man damit machen?

Von Devolo selbst werden Module angeboten, die viele Fälle abdecken. So gibt es Heizkörperthermostate, Raumthermostate, Steckdosen, Funkmelder, Fenster/Türenkontakte, Bewegungsmelder, Rauchmelder und eine Fernbedienung. Theoretisch können durch die standardisierte Z-Wave Funktechnologie auch kompatible Module anderer Hersteller verwendet werden.

Damit alle Module überhaupt funktionieren, benötigt man eine Basisstation, die per LAN-Kabel mit dem Internet verbunden wird. Dann kann man mit der Einrichtung auf der Devolo Home Control Seite starten. In meinem Test dauerte es teilweise doch ein wenig lange, bis die Geräte erkannt wurden. Auch die Reichweite dürfte bei dicken (Altbau-)Wänden manchmal problematisch sein. Allerdings ist Z-Wave so konzipiert, dass jedes Modul mit jedem anderen in Reichweite kommuniziert – Nachrichten können so einfach „weitergereicht“ werden. So können auch Module, die weit von der Basisstation entfernt sind über mehrere andere Module angesprochen werden. Wurden die Geräte hinzugefügt, können Regeln aufgestellt werden, beispielsweise, dass eine Steckdose immer angeschaltet werden soll, wenn ein Türkontakt auslöst.

Kann ich sowas gebrauchen?

Prinzipiell: Ja. Richtig sinnvoll ist die ganze Palette an Modulen allerdings meiner Meinung nach nur wenn man ein Haus besitzt und somit auch Raum hat, sinnvolle Regeln/Anwendungen zusammenzustellen. Für den Gebrauch in einer Wohnung sind immerhin aber noch die Heizungssteuerung, der Rauchmelder und die Fenster- bzw. Türkontakte zu empfehlen. Bewegungsmelder und steuerbare Steckdosen haben hier aber wie ich finde nur eingeschränkte Möglichkeiten, sinnvoll benutzt zu werden.

Wie sieht es mit Preis/Leistung aus?

An sich ist Home Automation ja wirklich eine tolle Sache. Gerade eben mit Heizungssteuerung (das ich als den praktischsten Use Case ansehe, allerdings auch nur im/um den Winter wirklich nutzbar). Demnach finde ich es sehr schade, dass es kein „Heizungs“ Startpaket gibt, bei dem die (zwingend notwendige) Basisstation und 5-7 Heizkörperthermostate zu einem vernünftigen Preis inkludiert sind. So muss man das Startpaket und die Thermostate separat kaufen, was natürlich teurer kommt – vor allem wenn man den Fenster- bzw. Türkontakt oder die Steckdose aus dem Startpaket nicht benötigt.

Gerade bei den steuerbaren Steckdosen finde ich den Preis von 49,99€ auch ziemlich hoch. Damit man solche sinnvoll integrieren kann, wird man meist mehrere benötigen, um Szenen und Regeln aufstellen zu können. Das geht – vor allem bei einem Haus mit vielen Steckdosen, die geregelt werden wollen – dann aber doch sehr ins Geld. Auch eine kompaktere Bauweise wäre hier wünschenswert, falls realisierbar.

Oben erwähntes Heizungs-Paket mit Startpaket (inkludiert 1 Steckdose und 1 Tür- bzw. Fensterkontakt) und 5 Heizkörperthermostaten kostet bei Amazon derzeit (30.10.2015) 534€. Im exemplarischen Vergleich mit der EasyHome control Lösung von Wien Energie kommt das doch recht teuer. Dort kostet das Startpaket (Basisstation, 2 Thermostate, 1 Fensterkontakt) und 3 zusätzliche Thermostate nur 151,68€ (ebenfalls Stand 30.10.2015). Eine steuerbare Steckdose bietet dieses System auch, um günstigere 31,92€. Dafür fehlen die restlichen Module, die devolo anbietet und auch der Funkstandard Z-Wave wird nicht verwendet, was die Modulauswahl durch Fremdanbieter vergrößern würde.

Für Anwender, deren wichtigstes Anwendungsgebiet die Heizungssteuerung ist, kommt damit allerdings das in meinem Vergleich über 3 mal so teure devolo System nicht unbedingt in Frage, wenn weitere Module nicht benötigt werden und ein vergleichbares System verfügbar ist (EasyHome control ist beispielsweise nur für Wien Energie Kunden konzipiert). Auch muss gesagt werden, dass das Steuerinterface (Web-App und Smartphone Apps) bei devolo wohl um einiges moderner und komfortabler sein dürften, als bei der Wien Energie Lösung. Im Endeffekt muss hier wohl abgewogen werden ob einem die Flexibilität (durch Erweiterbarkeit) und bessere Steuerung den doch sehr hohen Aufpreis wert ist. Insbesondere wenn es darum geht, ein ganzes Haus zu steuern, könnte sich die leichte Erweiterbarkeit beim devolo System aber als großer Vorteil erweisen.

Devolo Home Control

Fazit

Für Wohnungen, wo meiner Meinung nach das Hauptanwendungsgebiet die Heizungssteuerung ist, kann das System preislich nicht mit der Konkurrenz mithalten. Für Häuser hingegen kann das System sinnvoll sein, da hier die größere Auswahl an Modulen gut einsetzbar ist. Teilweise mag dies auch bei der ein oder anderen Wohnung der Fall sein. In jedem Fall ist das System doch eine sehr kostspielige Anschaffung. Durch den Z-Wave Standard ist man hier aber zukunftssicherer und unabhängiger unterwegs, als mit proprietären (billigeren) Lösungen. So können zukünftig verfügbare neue (vielleicht auch preiswertere) Z-Wave Module in das devolo System eingebunden werden.

Was mich auch verwundert hat, sind die teilweise im Vergleich zum Inhalt übermäßig großen Verpackungen, siehe obiges Bild vom Bewegungsmelder. Neben dem Melder selbst befinden sich nur einige kleine Zettel im Karton – hier könnte man doch noch einiges an Platz einsparen, was sicher auch umweltfreundlicher wäre.

 

Nikon 1 J4 Review

Systemkameras sind immer weiter auf dem Vormarsch im Consumerbereich. Sie verbinden den Vorteil von großeren Sensoren und Wechselobjektiven mit der Handlichkeit von Kompaktkameras. Die Nikon 1 J4 hat ein extrem kompaktes Gehäuse und bietet dabei trotzdem gute Fotoqualität. Vor allem mit großen Objektiven (wie meinem Testobjektiv) kann die kleine Bauweise aber auch nachteilig sein.

Nikon hat mir die 1 J4 Systemkamera inkl. Objektiv für einige Zeit zum Testen zur Verfügung gestellt. Danke!

Nikon J4

Hardware

Das Gehäuse misst 60×99,5×28,5 mm ohne vorstehende Teile und wiegt dabei 232g mit Akku. Mitgeliefert werden außerdem Gehäusedeckel, Trageriemen, USB-Kabel sowie das Ladegerät für den Akku. Auf der Unterseite befindet sich ein 1/4 Zoll Stativgewinde. Der verbaute Touchscreen ist 3 Zoll groß und bietet rund 1 Million Bildpunkte. Zum einfachen Teilen der Bilder ist ein WLAN Modul nach b/g Standards integriert.

Durch die kompakten Maße ist die Kamera sehr einfach zu transportieren. Im Vergleich zu einer Spiegelreflexkamera sinkt wohl die Hemmschwelle, schnell mal die Kamera mitzunehmen. Gerade mit großen Objektiven (wie das 32mm f/1.2, das ich getestet habe) ist das Gehäuse im Vergleich etwas klein und der Schwerpunkt liegt eher beim Objektiv. Dadurch ist es etwas anstrengend die 1 J4 lange in der Hand zu halten. Mit dem weitaus kleinerem Kit-Objektiv tritt dieses Ungleichgewicht allerdings wenig zu Tage. Leider hat Nikon keine rauen Griffflächen am Gehäuse angebracht, wodurch es schwieriger fällt die kompakte Kamera längere Zeit mit gutem Griff zu halten.

Nikon J4

Der verbaute CMOS-Sensor im Format 3:2 löst mit 18,4MP auf und ist dabei 13,2×8,8mm groß – das entspricht einem Cropfaktor von 2,7. Aufnahmen können sowohl in einem 12bit NEF-RAW-Format, als auch als JPEG in zwei Qualitätsabstufungen gespeichert werden. Die RAW Dateien können zumindest unter Mac OS X nicht vom System geöffnet und verarbeitet werden, sondern erfordern die kostenlose Nikon Software ViewNX 2. So muss hier zur weiteren Bearbeitung immer der Umweg über diese Software mit anschließendem Exportieren gegangen werden. FullHD Videoaufnahmen im H.264 Format sind ebenso möglich. Als Speichermedium hat sich Nikon bei der 1 J4 für eine microSD Karte entschieden (die HC und XC Varianten werden ebenfalls unterstützt). Ein integrierter Blitz mit Leitzahl 5 ist auch verbaut.

Nikon J4

Für Fotografie Enthusiasten lassen sich ein manueller Modus, sowie eine Blenden- und Zeitautomatik einstellen. Die Belichtungszeit reicht dabei von 1/16000s bis 30s mit einer Schrittweite von 1/3 LW. ISO Werte lassen sich von 160 bis 12800 einstellen, wobei auch eine ISO-Automatik verfügbar ist. Zum Fokussieren stehen 171 Messfelder zur Verfügung, wobei die 105 mittleren Felder zusätzlich zur Kontrasterkennung eine Phasenfokussierung erlauben. Serienbilder können je nach Aufnahmemodus bzw. Bildqualität mit 5 bis 60 Bildern/s aufgenommen werden. Kreativeffekte bzw. Filter und ein HDR-Modus sind ebenfalls integriert.

Fotos

Untertags liefert die Nikon 1 J4 für die kompakte Größe solide Ergebnisse. Vor allem in normaler Betrachtungsgröße gibt es an den Fotos nichts auszusetzen. Bei der 100% Ansicht sieht man allerdings geringes Rauschen auch bei niedrigen ISO Werten. Dies liegt vermutlich am für 18,4MP doch recht kleinen Sensor. Die Detailzeichnung in Originalgröße ist wie man am folgenden Beispiel (mit ISO 180 aufgenommen) sieht zwar nicht extrem scharf aber vollkommen in Ordnung. Mehr Beispielfotos aufgenommen mit der Nikon 1 J4 sind bei einem meiner Posts auf istdasvintage.at zu sehen.

Nikon 1 J4, Foto Tag Ausschnitt.

Bei Nachtaufnahmen kann die Kamera mit ISO-Werten bis 12800 aufwarten. Für mein Testfoto wurde ISO 1800 (per Automatik) gewählt, wo sich bereits ein sehr deutliches Rauschen bemerkbar macht. Durch die Rauschreduktion geht hier auch einiges an Detailschärfe verloren. In normaler Betrachtungsgröße sind die Bilder aber dennoch sehr brauchbar:

Nikon 1 J4, Foto Nacht Ausschnitt.

Was man außerdem nicht außer Acht lassen sollte ist die geringere Schärfentiefe, die man aus Objektiven herausholen kann, bedingt durch den recht großen Crop-Faktor von 2,7. Mit dem von mir getesteten 32mm f/1.2 Objektiv konnte aber dennoch eine gute Freistellung bei Porträtfotos erreicht werden.

Fazit

Für Menschen, die eine kompakte Kamera haben wollen, aber dennoch nicht auf die Vorteile von Wechselobjektiven verzichten wollen ist die Nikon 1 J4 eine gute Wahl. Das Kameragehäuse selbst ist sogar kleiner als so manche Kompaktkamera. Gerade mit großen Objektiven kann die kompakte Bauweise allerdings auch zum Nachteil bei der Haptik werden, da der Schwerpunkt dann auf dem Objektiv liegt und keine rauen Griffflächen vorhanden sind. Die Fotoqualität kommt nicht ganz an DSLR-Bilder heran (wohl bedingt durch den kleineren Sensor), reicht für den normalen Gebrauch aber vollkommen aus. Der Preis von derzeit 430€ (inkl. Kit-Objektiv 10-30mm f/3.5-5.6, gesehen auf geizhals.at) ist für eine Systemkamera durchaus in Ordnung.

 

UE Mini Boom vs. Logitech X100 Bluetooth Lautsprecher

Bluetooth Lautsprecher findet man mittlerweile in vielen Haushalten. Während sie nicht an den Klang einer großen (verkabelten) Anlage herankommen – vor allem bei den Bässen – sind sie aufgrund der Flexibilität oft eine gute Alternative. Größere Bluetooth Speaker wie die UE Boom haben sich durch ihre lange Akkulaufzeit und den guten Klang bereits etabliert. Aber auch die kleineren Geschwister können durchaus überzeugen.

Logitech hat mit die UE Mini Boom und den X100 Bluetooth Lautsprecher einige Zeit zum Testen zur Verfügung gestellt. Danke!

UE Mini Boom vs. Logitech X100

Sound

Am wichtigsten ist bei Lautsprechern die Klangqualität. Bei niedrigen Lautstärken kann dabei die UE Mini Boom durch ein ausgewogeneres Klangbild im Vergleich zum Logitech X100 überzeugen. Letzterer ist sehr höhenbetont, die Bässe scheinen kaum vorhanden zu sein. Die Mini Boom dagegen bietet mehr Bass mit guten Höhen. Bei hohen Lautstärken zeigt sich dagegen ein anderes Bild: Während die UE Mini Boom durch gute Bässe überzeugen kann, gehen die Höhen im Klangteppich etwas unter, wirken fast ein wenig gedämpft. Der X100 weist hier ein natürlicheres Klangbild durch gute Höhenwiedergabe auf. Allerdings sind hier die Bässe quasi nicht existent. Da man die Lautsprecher wohl meist mit höheren Lautstärken betreibt, liegt die UE Mini Boom bei der Soundqualität eindeutig vorne, da die guten Bässe die schlechteren Höhen durchaus ausgleichen. Außerdem ist die maximale Lautstärke bei weitem höher als beim X100.

UE Mini Boom vs. Logitech X100

Hardware

Mit ca. 160g ist der X100 deutlich leichter als die 301g schwere UE Mini Boom. Auch bei den Abmessungen ist die Mini Boom etwas größer, dies fällt aber nicht sehr stark auf, da die X100 eine runde Form aufweist. Bei der Akkulaufzeit gibt es einen deutlichen Unterschied: Während die Mini Boom bis zu 10h Musik abspielen kann, schafft die X100 lediglich 5h – also die Hälfte. Beide Lautsprecher haben ein Mikrofon für Anrufe über ein verbundenes Smartphone eingebaut.

UE Mini Boom vs. Logitech X100

Fazit

Klanglich kann die UE Mini Boom eher überzeugen, da diese insgesamt einen besseren Sound als der X100 aufweist. Auch die maximale Lautstärke und Akkulaufzeit ist höher. Einzig der Preis und das Gewicht sind ein Nachteil gegenüber der X100. Wer weniger Geld ausgeben will, wird mit dem derzeit 40€ teuren X100 Bluetooth Speaker auch zufrieden sein. Für rund 50€ Aufpreis bekommt man mit der UE Mini Boom aber doch eine deutlich bessere Soundqualität.

 

Samsung Galaxy S5 im Test

Die Überraschung war wohl bei vielen groß, als Samsung das S5 vorgestellt hat – weil es im Vergleich zum S4 relativ wenige Neuheiten gab. Zwar hat man dem Smartphone einen schnelleren Prozessor, ein etwas größeres Display (aber bei gleicher Auflösung) und weitere Sensoren spendiert, große Neuerungen gab es allerdings nicht. Während die Fitness Addons und die Performance überzeugen können, ist der Fingerabdruckscanner nicht ganz durchdacht und die Fotoqualität der verbauten Kameras nicht optimal.

Samsung hat mir das Galaxy S5 und die auf den Bildern ebenfalls zu sehende Gear Fit einige Zeit zum Testen zur Verfügung gestellt. Danke!

Samsung Galaxy S5 mit Gear Fit.

Hardware

Verarbeitung

Hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger einiges geändert. Einerseits ist das Galaxy S5 deutlich weniger abgerundet, andererseits wurde der Rückseite ein Lederimitat spendiert. Dieses fühlt sich wie ein weicher Gummi an und ist dadurch auch rutschfest. Während ich das Gefühl hatte, dass das Gerät gut in der Hand liegt, empfanden einige Menschen, denen ich das S5 zeigte, diese Rückseite als sehr billig verarbeitet. Ist im Endeffekt wohl Geschmacksache.

Samsung Galaxy S5 mit Gear Fit.

Das Galaxy S5 ist hierzulande in den Farben Weiß, Schwarz, Gold und Blau erhältlich. Mit den Maßen 142×72.5×8.1mm und 145g ist das Smartphone sowohl größer, als auch schwerer als das Vorgängermodell – dafür sind aber zusätzliche Features verbaut. So ist das Handy IP67 zertifiziert – also staubdicht und wasserdicht (bis zu 30 Minuten in maximal einem Meter Tiefe). Die Vorderseite besteht aus dem kratzfesten Gorilla Glass 3, umrundet wird das S5 von einem Fake-Metallstreifen. Insgesamt finde ich die Verarbeitung sehr solide und gut, auch das Design schreit deutlich weniger nach „Plastikbomber“, als es beispielsweise das Galaxy S3 noch tat. 

Display

Am Display hat sich im Vergleich mit dem Galaxy S4 wenig geändert. So ist die Auflösung mit 1920×1080 Pixel (Full HD) gleich geblieben, lediglich das Display ist mit 5.1 Zoll etwas größer geworden. Dadurch hat sich natürlich auch die Pixeldichte etwas verringert. Diese liegt nun bei 432dpi, was aber ebenfalls noch extrem viel ist.

Samsung Galaxy S5 Display Closeup.

Beim Bildschirm handelt es sich um ein Super AMOLED Display mit PenTile Matrix. Dadurch besteht ein Pixel nicht wie gewöhnlich aus 3 Subpixeln für Rot, Grün und Blau, sondern aus lediglich 2 Subpixeln. Insgesamt ist die effektive Auflösung dadurch deutlich geringer und bei geraden Linien entsteht ein Zick-Zack-Muster. Allerdings ist der Bildschirm derart hochauflösend, dass selbst die PenTile Matrix nicht auffällt. Um diese typische Subpixelanordnung sehen zu können, muss das Display bis auf wenige Zentimeter vor das Gesicht gehalten werden – im Alltag ist das also irrelevant.

Kamera

Die Hauptkamera löst nun mit 16MP statt mit 13MP auf. Der CMOS Sensor ist dabei 1/2.6 Zoll groß, außerdem wurde ein Phase Detection Autofokus verbaut. Klingt in der Theorie gut, in der Praxis konnten mich die Fotos allerdings nicht überzeugen. In Originalgröße betrachtet sind die Bilder schwammig und feine Details gehen verloren. Man merkt, dass ein heftiger Rauschreduktionsalgorithmus auf die Fotos angewendet wird – alles wirkt stark weichgezeichnet. Für Facebook, Twitter und Co. sind die Fotos natürlich OK, da diese dort stark verkleinert wurden. Will man damit aber mehr anstellen, so wird man womöglich enttäuscht sein. Wer mit dem Smartphone des Öfteren Videos aufnimmt wird sich hingegen freuen, dass diese nun in Ultra-HD (also 4K) Auflösung gespeichert werden können.

Samsung Galaxy S5: Originalausschnitt aus einem Foto.

Die Frontkamera löst mit 2MP (1920×1080, also Full HD) auf und hat eine Weitwinkellinse verbaut. Dadurch können Selfies stark verzerrt wirken, vor allem wenn Gesichter am oberen oder unteren Rand vorkommen. Außerdem dürfte die Kamera nicht sonderlich performant sein, zumindest in Snapchat hat das Bild deutlich geruckelt. Die Qualität der Aufnahmen lässt auch zu wünschen übrig, ist für eine Frontkamera aber akzeptabel.

Sonstiges

Das Galaxy S5 wird von einem Quad Core Prozessor mit 4×2.5GHz angetrieben – deutlich schneller als der Vorgänger. Beim RAM hat sich mit 2GB nichts geändert, allerdings dürfte das auch ausreichen. WiFi ist mit den a/b/g/n/ac Standards dabei, wobei zwei Antennen verbaut sind, was die Übertragungsrate deutlich steigert. Eine Besonderheit ist der Download Booster, bei dem WiFi und LTE parallel für Downloads benutzt werden, um die Geschwindigkeit weiter zu steigern. NFC sowie Bluetooth 4.0 LE sind ebenfalls dabei. Das Galaxy S5 unterstützt LTE in der Kategorie 4, was bis zu 150Mbit/s down und bis zu 50Mbit/s up bedeutet.

Samsung Galaxy S5 mit Gear Fit.

An Sensoren hat Samsung ebenfalls nicht gespart: Accelerometer, Gyrometer, Abstandssensor, Kompass, Barometer, Pulsmesser, Fingerabdruckscanner und Gestensensor sind verbaut. Während der Pulsmesser in der Praxis gut funktioniert und für Sportbegeisterte ein tolles Addon darstellt, konnte mich der Fingerabdruckscanner nicht überzeugen. Im Gegensatz zum iPhone muss man den Finger darüber streifen, damit der Abdruck erkannt wird. Dabei spielen Geschwindigkeit und Vollständigkeit des Darüberstreifens eine große Rolle und der Scanner hat dadurch eine hohe Fehlerrate. Im Endeffekt habe ich diesen wieder deaktiviert, da die Erkennungsrate zu wünschen übrig lässt.

Was bei Samsung Smartphones immer schon von Vorteil war ist der großzügig dimensionierte Akku. Auch beim Galaxy S5 stehen 2800mAh zur Verfügung – nochmal etwas mehr als beim S4. Dadurch kommt das Gerät locker einen Tag ohne Aufladen aus, bei geringer Nutzung sind auch zwei Tage durchaus möglich.

Software

Wer der Meinung ist, Android könne nicht performant sein, darf sich beim Galaxy S5 vom Gegenteil überzeugen. Die ständigen Ruckler, wie man sie früher von Android-Smartphones kannte, gehören der Vergangenheit an. Scrollen, Startbildschirm wechseln, alles wie in Butter. Natürlich gibt es manchmal einen kleinen Lag, allerdings gibt es den auch bei iOS und Windows Phone. Ich würde es also gleichwertig nennen.

Mit ihren Addons zum reinen Android hat Samsung einiges zu bieten. Zuerst muss aber dazu gesagt werden, dass dadurch Android-Updates erst durch Samsung angepasst werden müssen. Man ist in der Hinsicht also vom Wohlwillen Samsungs abhängig. Dafür bekommt man sinnvolle Features wie S Health, das deine Schritte trackt, sowie deinen Puls und sportlichen Aktivitäten aufzeichnen kann. Wenn man das S5 mal nur einhändig bedienen kann lässt sich der Einhandmodus aktivieren, der den Bildschirminhalt etwas verkleinert darstellt. Durchaus sinnvoll, wenn man kurzzeitig lieber auf die Größe verzichtet, um das Gerät komfortabler verwenden zu können.

Auch ansonsten hat sich Samsung einiges überlegt, so bleibt das Display auf Wunsch eingeschaltet, solange man darauf sieht. In einigen Samsung Apps kann auch durch das Zeigen des Fingers (mit wenig Abstand zum Bildschirm) eine Vorschau angezeigt werden, was doch irgendwie beeindruckend ist. Einzig die „Scrollgeste“, bei der durch Auf- oder Abwärtswischen über dem Display gescrollt wird, konnte nicht überzeugen. Dafür ist die Bewegung zu unpraktisch und die Erkennungsrate zu ungenau.

Praktisch ist auch der Siri-Klon S Voice, der ebenfalls ein persönlicher Sprachassistent ist. Fragen nach dem Wetter oder den Nachrichten werden problemlos beantwortet. Auch der Wecker kann gestellt, Nachrichten verschickt und Apps geöffnet werden.

Samsung Galaxy S5 mit Gear Fit.

Fazit

Im Vergleich zum Vorgängermodell hat sich recht wenig getan. Vor allem Outdoor- und Fitness-Fans kommen durch das IP67 zertifizierte Gehäuse und den Pulssensor aber auf ihre Kosten. Auch das Design ist um einiges hübscher als beim S4. Die Kamera konnte mich nicht überzeugen, allerdings dürfte diese auch nicht schlechter als beim S4 sein (leider konnte ich dazu keinen Vergleich anstellen). Dafür können nun Videos in UHD-Auflösung aufgenommen werden. Den Fingerabdruckscanner halte ich wegen der Ungenauigkeit für sinnlos. Es muss also abgewogen werden, ob diese Verbesserungen den Aufpreis von derzeit ca. 200€ wert sind.

 

Samsung Galaxy Tab Pro Android Tablet mit 10.1″ Display im Test

Samsung mischt nun schon seit geraumer Zeit im Tablet Markt mit und steht in direkter Konkurrenz zu anderen Android bzw. Windows Tablets und vor allem auch zum iPad. Mit dem Galaxy Tab Pro 10.1 hat Samsung vor kurzem ihr neues Flaggschiff im Tablet-Segment vorgestellt. Das Gerät überzeugt durch die Verarbeitung, gemischte Gefühle gibt es beim Display und den Software Addons. Außerdem hat Android trotz Achtkern-Prozessor Probleme mit der flüssigen Darstellung der Oberfläche.

Samsung hat mir das Galaxy Tab Pro 10.1 einige Zeit zum Testen zur Verfügung gestellt. Danke!

Samsung Galaxy Tab Pro 10.1: Front.

Hardware

Verarbeitung

Bei Samsung Smartphones klang bei mir lange Zeit das Wort „Plastikbomber“ im Namen mit. Umso mehr überraschte mich die gute und wertige Verarbeitung beim Galaxy Tab Pro. Die große Frontseite besteht aus Gorilla Glass, das für Kratzresistenz sorgt. Hinten wurde Kunstleder verbaut, was wie ich finde sehr elegant aussieht. Umrundet wird das Tablet von einem Streifen (Fake?)-Metall. Die Tasten (Home, Multitasking und Zurück) liegen so, dass sie im Querformat unten liegen. Das finde ich persönlich etwas nervig, da ich Tablets meist im Hochformat verwende und genau da stören die Tasten beim Halten. Hält man das Galaxy Tab Pro dann auf der anderen Seite, wird der Umgebungslichtsensor verdeckt und das Tablet regelt die Bildschirmhelligkeit runter.

Mit nur 469 Gramm ist das 171.4×243×7.3mm große Gerät ein Leichtgewicht und gleich schwer wie das iPad Air. Längeres Halten des Tablets ist dadurch nicht wirklich anstrengend. Für eine gute Haptik sorgt außerdem die Kunstleder-Rückseite, die allerdings anfällig für Fingerabdrücke ist. Insgesamt konnte mich die Verarbeitung des Geräts voll überzeugen, auch wenn ich die Position der Tasten aus obigen Gründen nicht gutheiße.

Display

Das 10.1″ große scLCD Display löst mit 2560×1600 Pixel auf – allerdings handelt es sich dabei um einen PenTile Bildschirm. Das Galaxy Tab Pro ist das erste Gerät das ich kenne, das trotz TFT Bildschirm auf eine PenTile Matrix setzt. Bisher war das nur bei AMOLED-Displays üblich. Hier handelt es sich allerdings um eine andere Art der PenTile Anordnung: Pro 2 Pixel gibt es je ein rotes, grünes, blaues und weißes Pixel (RGBW). Dadurch hat zwar jedes Pixel nur 2 statt 3 Subpixel, dafür wird die Hintergrundbeleuchtung durch das zusätzliche weiße Subpixel besser ausgenutzt und die Maximalhelligkeit steigt bzw. wird bei gleicher Helligkeit weniger Akku verbraucht. In Kauf nehmen muss man aber eine verringerte Auflösung und einen Treppeneffekt bei geraden Linien:

Samsung Galaxy Tab Pro 10.1: Display Close-up.

Durch die PenTile Matrix sinkt die Auflösung von theoretischen 299dpi beträchtlich, da um 1/3 weniger reale Subpixel vorhanden sind. Den Treppeneffekt sieht man leider auch deutlich, wenn man das Tablet nahe hält. Allerdings wird die RGBW-Anordnung bei normalem Betrachtungsabstand nahezu unbemerkbar. Die Maximalhelligkeit des Displays ist dank dieser Technologie allerdings wirklich hoch – selbst bei Sonneneinstrahlung gibt es keine Probleme beim Erkennen des Bildschirminhalts, auch weil das Display nicht stark spiegelt.

Kamera

Sollte man doch mal in die Versuchung kommen mit dem Tablet Fotos zu machen, hat Samsung beim Galaxy Tab Pro eine 8 Megapixel Kamera verbaut, die für Schnappschüsse vollkommen ausreicht. Außerdem können Videos in Full-HD aufgenommen werden. Sogar ein LED-Blitz ist dabei, wobei die Chance nicht sehr groß ist, im Dunkeln mit dem Tablet ein Foto machen zu wollen. Für Selfies und Videotelefonie ist eine 2 Megapixel Frontkamera verbaut, die für diese Zwecke gut geeignet ist.

Samsung Galaxy Tab Pro 10.1: Bildausschnitt in Originalgröße.

Sonstiges

Angetrieben wird das Tablet von einem Achtkern-Prozessor, davon 4×1.9Ghz und 4×1.3Ghz. Zusätzlich stehen dem Betriebssystem 2GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. WLAN ist mit den a/b/g/n/ac Standards und Bluetooth in der Version 4.0 LE dabei, auf ein NFC-Modul wurde jedoch verzichtet. Zur Ortung stehen GPS und GLONASS zur Verfügung. Ein Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, sowie ein Kompass sind ebenfalls verbaut. Der interne Speicher von 16GB lässt sich mittels microSD auf bis zu zusätzliche 64GB erweitern. Für Langlebigkeit sorgt ein 8220mAh Akku, der ausreicht um das Tablet ca. 10 Stunden zu betreiben – die genaue Laufzeit hängt natürlich von der Nutzung ab. In meinen Tests waren 10 Stunden aber durchaus realistisch.

Samsung Galaxy Tab Pro 10.1: Back.

Software

Performance

Das Galaxy Tab Pro wird mit der aktuellsten Android Version 4.4 KitKat ausgeliefert. Das ändert allerdings leider nichts am alten Android-Problem: Die Oberfläche ist immer noch nicht durchgängig flüssig. Trotz Project Butter in 4.1 Jelly Bean. Trotz Achtkern-Prozessor. Bemerkbar machen sich die Performance-Probleme beispielsweise beim Wechseln der Seiten am Homescreen, das dann etwas ruckelt. Während die Ruckler das Tablet auf keinen Fall unbenutzbar machen, können sie durchaus störend auffallen – vor allem wenn man iOS gewohnt ist. Zugutehalten muss man Android aber, dass die Ruckler im Vergleich zu früher deutlich weniger geworden sind – vielleicht achte ich nur zu stark darauf.

Apps und Zusatzfunktionen

Samsung hat beim Galaxy Tab Pro wie zu erwarten seine TouchWiz Oberfläche auf das native Android aufgesetzt. Das hat den Nachteil, dass das Tablet nicht ohne vorherige Anpassungen seitens Samsung auf neuere Android Versionen aktualisiert werden kann und die Oberfläche nicht das klassische Android look and feel hat. Dafür werden einige zusätzliche Features mitgeliefert, die man beim reinen Android vermisst. So ist beispielsweise der Sprachassistent S Voice installiert, der erstaunlich gut funktioniert und die häufigsten Aufgaben ohne Probleme meistert (und dabei ein wenig an Siri erinnert). Außerdem an Bord ist die Multi Window Funktion, die es erlaubt mehrere (speziell angepasste) Anwendungen gleichzeitig nebeneinander offen zu haben. Nice to have ist auch das Smart Screen Feature, das durch die Frontkamera das Gesicht trackt und dadurch den Bildschirm nicht ausschaltet, solange man auf das Display sieht bzw. Videos pausiert wenn man wegsieht. Außerdem kann so die Bildschirmausrichtung automatisch an die Ausrichtung des Gesichts angepasst werden. Besonders gut gefallen hat mir die Samsung eigene Tastatur, die eine echte PC Tastatur simuliert und dadurch großartig zu bedienen ist.

Samsungs S Voice Assistent.

Fazit

Wer sich ein Android Tablet kaufen möchte liegt mit dem Samsung Galaxy Tab Pro 10.1 sicher nicht falsch. Die Verarbeitung ist super, die Software Addons nützlich und das Display – abgesehen von der PenTile Matrix – ebenfalls gut. Die Performance ist manchmal verbesserungswürdig, allerdings ist das generell ein Problem von Android. Insgesamt ist das Tablet für einen Preis von derzeit rund 370€ eine gute Wahl.